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1946, 1947, 1948 war eine Serie von drei Ausstellungen in Zürich, Locarno und Genf, zum Thema der Buchgestaltung und Buchproduktion in der Schweiz. In zehn Veranstaltungen wurden mit unterschiedlichen Gästen diverse Aspekte des Büchermachens diskutiert. Die Aufzeichnungen sind hier gesammelt, womit die Webseite die Publikation ergänzt, welche im Frühling 2013 beim Niggli Verlag erscheint.
1943 hatte Jan Tschichold einen Bücherwettbewerb vorgeschlagen, der jährlich die schönsten Schweizer Bücher auszeichnen sollte – doch bereits in den Jahren 1946, 1947 und 1948 wurde der Wettbewerb unterbrochen und weder Bücher juriert noch ausgezeichnet. Diese drei vergessenen Jahre waren die Anregung um in einer Ausstellung einerseits die diversen Aspekte der Buchgestaltung der 1940er Jahre zu thematisieren, und andererseits wurden in zehn Veranstaltungen die zeitgenössische Gestaltung und Produktion von Büchern diskutiert.
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Any left? Zu Ideologien und Grafik Design
21.11.2010
1946 hatten sich Max Bill und Jan Tschichold in einer schriftlichen Auseinandersetzung giftig über Symmetrie und Asymmetrie in der Buchgestaltung gestritten. Dieser Moment ist keine Rarität für die Zeit der 1940er, wo Positionen in der Gestaltung manchmal klar gegensätzlich waren, sich Stile dogmatisch abgrenzten und die Symmetrie-Frage politische Ausmasse annahm. Waren diese Positionen aber wirklich so klar? Abseits der Extreme, was war das tägliche Brot der Grafik? Und was sind heute die Positionen? Gibt es nur noch Trends? Der Workshop wird vom Büchersammler Felix Wiedler aus Winterthur und dem Grafiker Rory McGrath aus London geleitet.
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Die Schweiz und ihre Bücher nach 1945
23.11.2010
Der Zürcher Filmhistoriker Severin Rüegg stellt mit Die Gezeichneten (Regie: Fred Zinnemann) einen Film vor, der schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg einen Blick auf die Verbrechen in Europa warf. Der Film blieb für lange Zeit eine Ausnahme. Die innenpolitische Aufbruchstimmung der Schweiz führte zwar zur Annahme der AHV und somit einer wichtigen sozialpolitischen Weichenstellung, aussenpolitisch versuchte man hingegen das schnelle Vergessen voranzutreiben. Wie betrachten wir diese Zeit heute? Was ist überliefert und mit welchen Bildern sind wir bekannt, welche vergessen wir zu gerne? Der Abend vermittelt einen Einblick in den historischen Kontext der Ausstellung.
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Doppelseite mit Discokugel, randabfallend. Wie das Fotobuch heute seine Renaissance feiert
01.12.2010
Noch eine Veranstaltung zum Thema Fotobuch? Zusammen mit dem Fotografen Linus Bill, Mirjam Fischer von der Edition Patrick Frey und der Kunst- und Fotohistorikerin Ulrike Meyer Stump möchten wir das Thema Fotobuch von unterschiedlichen Perspektiven angehen.
Die Fotografie erfährt im Buch eine neue Sinnaufladung. In den 1940er Jahren haben einige Schweizer Fotopioniere sich dem Buch gewidmet, solche sind in der Ausstellung zu sehen. Wie gehen Verleger, Fotografen und Autoren heute mit dem Genre des Fotobuches um? Wann ist dies bloss ein Portfolio, und wann wird dem Werk eines Fotografen über das Buch eine zusätzliche Bedeutung gegeben?
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Dove riposano i libri? A proposito degli archivi di Monte Verita, Jan Tschichold, Harald Szeemann e Armand Schulthess
08.05.2011
Patrick Gosatti und Noah Stolz haben sich als Kuratoren in mehreren Ausstellungen mit der Thematik des zeitgenössischen Archives auseinandergesetzt. Das Thema aufgreifend, wurde für die Ausstellung in ihrer Galerie La Rada eine Diskussionsrunde mit verschiedenen Persönlichkeiten organisiert, die sich mit Archiven im Kanton Tessin befassen. Roland Stieger erklärt die Aufarbeitung der Arbeitsbibliothek Jan Tschicholds in Berzona und Andreas Schwab spricht über seine mehrjährige Arbeit mit dem Archiv des Monte Verita. Ingeborg Lüscher erzählt von ihrer Faszination für und der Arbeit mit dem Lebenswerk von Armand Schultess.
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Le plus beau livre romand?
04.06.2011
Gibt es so etwas wie das typische Livre Romand? Und wenn ja, wie wäre dies zu beschreiben, sind es formale oder strukturelle Charakteristiken? In der Diskussionsrunde geht es darum sich an das Thema das Livre Romand heranzutasten, einer Kategorie die in den 1940er Jahren noch klar erkennbar schien, sich aber heutzutage zu verlieren scheint. Trotzdem finden wir es angebracht die Buchgestaltung und Buchproduktion in der Romandie als Thema zu setzen, im Speziellen da es sich lohnt den Einfluss der Sprachregion zu beschreiben, auch hinsichtlich der Haltung der Auftraggeber, welche durchaus den Stellenwert der Buchgestaltung zu beeinflussen vermögen.
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Bücher machen. Eine kurze Geschichte der Produktionsbedingungen und ihre Folgen
22.11.2010
Der Filmabend illustriert die technische Entwicklung in den Buchbinderei- und Druckereibetrieben mit zwei Film-Dokumenten. Albert Burkhardt hatte 1941 am Kreuzplatz in Zürich seine Buchbinderei gegründet und als passionierter Amateurfilmer dokumentierte er die Werkstatt mit kurzen Ausbildungsfilmen. Hans Burkhardt leitet die Buchbinderei BUBU in der zweiten Generation und stellt einen kurzen Film seines Vaters vor. Der zweite Film ist der Dokumentarfilm Umbruch von Hans-Ulrich Schlumpf. Erich Keiser von der Druckerei Odermatt in Dallenwil spricht über den im Film gezeigten Abschied vom Blei- und Maschinensatz und kommentiert das Aufkommen des Desktop-Publishings aus eigener Erfahrung. (Den Film von Albert Burkhardt finden Sie hier)
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Wer liest das schon? Über Lesetypografie, irgendwo zwischen New Wave und Bleiwüste
27.11.2010
Wie experimentell kann ein Textlayout sein und was würden wir noch als lesbar bezeichnen? Und umgekehrt, wie simpel kann ein Layout sein, dass es uns nicht langweilt und wir den Text doch noch lesen wollen? Die Bücher aus der Ausstellung dienten im Workshop als Arbeitsmaterial für eine Suche nach dem was wir heute als lesbar empfinden und für eine Diskussion ob Leseführung, Lesbarkeit und Leseappetenz heute überhaupt noch wichtige Kriterien sind? Ein Workshop unter der Leitung von Jonas Vögeli und Hannes Gloor, beide Grafiker in Zürich.
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Natural Selection. Über aktuelle Sammlungs- und Bibliotheksstrategien
29.11.2010
Die schönsten Schweizer Bücher, der Titel des Wettbewerbs beschreibt eine sehr subjektive Wahl. Wer entscheidet was schön ist? Lässt sich dies über Kriterien eingrenzen und die Wahl objektivieren? Die Grafikerin Linda van Deursen ist Jurymitglied des Wettbewerbs und spricht über die Jurytätigkeit und ihre Ansicht wie Bücher an sich wahrgenommen werden. Der Buchantiquar Peter Bichsel sieht sich täglich mit dem Auswählen von Büchern konfrontiert. Wie er dabei vorgeht und welche Kategorien ihm helfen, stellt er in einem Referat vor. Was in der Bibliothek passiert, was unser Verhalten vor dem Bücherregal beeinflusst, davon handelt die Publikation Period of traces des Grafikers Jonas Wandeler. Er fasst sein Projekt zusammen und stellt es in den Kontext der Ausstellung.